Thema: Schwemmhölzer / Treibgut
Weitere Themen:
Thema: Grenzen hinter sich lassen
Thema: Bäume der Erkenntnis
Thema: Im Spiegel der Natur
Thema: Aussöhnung
Meine Gedanken zur Kunstausstellung im Rahmen des Weltkongresses „Planet Diversity“ 2008 in
Bonn
Die Schwemmhölzer kommen bei Hochwasser mit vielen Geheimnissen an das Ufer des Rheins. Immer sind ihrer Reise heftige Stürme, Regen und Überschwemmungen
vorangegangen.
Abgerissen, weggespült und fortgetrieben wurden sie aus ihrer Heimat. Kamen sie aus Frankreich oder aus der Schweiz? Vielleicht.
Oder sind sie mit dem Strom nur einige Kilometer geschwommen? Das ist nicht anzunehmen, denn an vielen Stellen ihres Körpers findet man das rund geschliffene Holz und die abgerissene Rinde.
Geschliffen wurden sie an Steinen, Brückenstützen, Uferböschungen.
So wären sie wohl weitergereist, vielleicht bis nach Holland, wenn das Wetter nicht umgeschlagen wäre, und sie auf dem austrocknenden Ufer in Königswinter,
gegenüber von Bonn, zurückgelassen hätte.
Einmal mehr wird deutlich, dass der Wind und das Wasser keine nationalen Grenzen kennen.
Normalerweise dauert es nicht lange und das Treibgut wird abgeholt vom städtischen Grünflächenamt. Die Hölzer werden zersägt, gespalten und gehäckselt und
für die Kompostierung präpariert. Das Ufer ist dann wieder „aufgeräumt“, nichts erinnert mehr an die Kraft der Natur.
Doch nur dann, wenn ich nicht komme. Ich sammele die Treibhölzer auf und schenke ihnen in meinem Atelier ein neues Kleid, ein neues Zuhause und Betrachter, die sie mit Verwunderung, Nachdenklichkeit
und Freude wahrnehmen.
Glück gehabt!
Für mich ist es ein Anschub zu neuen Inspirationen.
IMKA 2008